Im Vorfeld der Berichterstattung trafen sich auf Einladung des Amts für Auswärtige Angelegenheiten über 40 Vertreterinnen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und unabhängigen Fachstellen zu einem Dialog über die Umsetzung der Menschenrechte in Liechtenstein. In vier Workshops zu den Themen Frauenrechte und Gender-Gerechtigkeit, Rechte von Menschen mit Behinderungen, Kinderrechte sowie politische, bürgerliche Rechte und Freiheitsrechte nahmen die Organisationen der Zivilgesellschaft Stellung zur Situation.
Die Organisationen begrüssten die Ratifikation der Istanbul-Konvention, die Verabschiedung der Integrationsstrategie und die angestrebte Ratifikation der UNO-Behindertenrechtskonvention. Sie forderten unter anderem ein umfassendes Anti-Diskriminierungsgesetz, eine Geschlechter-Gleichstellungsstrategie, eine barrierefreie Informationspolitik, eine Anlauf- und Ombudsstelle für sozialversicherungsrechtliche Fragen, ein nationales Programm für die Früherkennung von psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen sowie eine nationale Suchtpräventions- und Beratungsstelle. Des Weiteren sprachen sie sich für bessere Beteiligungsrechte für ausländische Personen und verschiedene Religionsgemeinschaften sowie für eine Strategie für die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus. Insgesamt wünschten die Organisationen eine bessere Datenlage für verschiedene Menschenrechtsbereiche und verletzliche Gruppen.
Die Anliegen der Organisationen sind im Anhang des Regierungsberichts zusammengefasst. Der Regierungsbericht auf Deutsch und Englisch ist auf der Internetseite des Amts für Auswärtige Angelegenheiten veröffentlicht. Am 3. – 6. April 2023 haben Nichtregierungsorganisation Gelegenheit, ihre Anliegen an der 43. Pre-Session des Menschenrechtsrats in Genf zu präsentieren. Am 9. Mai 2023 wird der Länderbericht durch Regierungsvertreterinnen und -vertreter dem Menschenrechtsrat vorgestellt.