Der Verein für Menschenrechte (VMR) setzt sich für ein klares politisches Bekenntnis und ein langfristiges, Legislatur übergreifendes Programm mit aufeinander abgestimmten Massnahmen zur Gleichstellung von Frau und Mann ein. Das betont der VMR auch im Schattenbericht zur UNO-Frauenrechtskonvention (CEDAW). Dafür sind starke Strukturen mit genügend personellen und finanziellen Ressourcen sowie ein behördliches Monitoring nötig, welches die Umsetzung von Massnahmen einfordert bzw. deren Wirksamkeit überprüft.
Der VMR empfiehlt eine staatliche Gleichstellungstrategie mit Massnahmen zum Abbau von Rollenstereotypen, einer ausgewogenen Geschlechtervertretung in politischen Gremien, der Umsetzung von Lohngleichheit, der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und dem Schutz vor Gewalt. Frauen und Männer in Liechtenstein wünschen sich eine bessere Gleichstellung – in ihren Testimonials zum 25-jährigen Jubiläum des CEDAW-Beitritts, machen sie dies erneut deutlich.
Das Gesetz vom 10. März 1999 über die Gleichstellung von Frau und Mann (Gleichstellungsgesetz; GLG) fördert die tatsächliche Gleichstellung von Frau und Mann, sowohl in der Arbeitswelt sowie beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen. Dabei gilt insbesondere das Gebot der Nicht-Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.
Die Gleichstellung der Geschlechter betrifft alle Lebensbereiche und somit auch die Sprache. Der Leitfaden geschlechtergerechte Sprache des Fachbereichs für Chancengleichheit richtet sich an alle, die sich Tipps und Hilfestellungen für den geschlechtergerechten Sprachgebrauch wünschen.
Seit 2022 führt der VMR den Runden Tisch Gleichstellung durch. Der Runde Tisch hat zum Ziel, aktuelle Themen der Gleichstellung mit Mitgliedern des Frauennetzes und weiteren interessierten Organisationen oder Behörden zu diskutieren. Aktuelle wurde gemeinsam mit dem Frauennetz, dem Verein für Männerfragen und dem Fachbereich für Chancengleichheit «Care-Arbeit» als Fokusthema ausgewählt. Beim Runden Tisch am 21. November 2023 arbeiteten arbeiteten die anwesenden NGOs nach zwei Fachvorträgen die Herausforderungen und Chancen der unbezahlten Care-Arbeit weiter aus. Als nächster Schritt sollen 2024 Projekte zur Sichtbarmachung von Care-Arbeit entwickelt werden.